Der Iran – Persien
Jahrtausende alte Kultur an der ehemaligen Seidenstraße
von 31.07.2017 bis 07.08.2017
Heimo und ich bereisten den Iran mit einem Driver-Guide und fahren mit Amir von Isfahan bis an die armenische Grenze,
insgesamt 1.300 km.
Isfahan – Zauber des Orients:
Einst eine der wichtigsten Handelsstädte entlang der Seidenstraße, liegt die Stadt auf 1600 m und besitzt selbst in heißen Sommertagen (bis 40 Grad) ein angenehmes, trockenes Klima.
Die Stadt zeigt viele alte, kulturelle Stätten, sodass wir in 2 Tagen nur die Wichtigsten besuchen können.
Wir beginnen den Rundgang mit Amir am Imam Platz, der von Shah Abbas I. 1602 angelegt wurde und UNESCO Weltkulturerbe ist. Nach Pekings Tiananem Platz ist er der größte und einer der schönsten Plätze der Welt.
Zum Sonnenuntergang treffen sich hier hunderte von Menschen, sitzen, reden, essen und
genießen den kühler werdenden Abend bis in die Nacht hinein.
Es gibt viele Moscheen in Isfahan. Wir besuchen die Imam Moschee, ein Meisterwerk islamischer Baukunst, erbaut 1611-1630.
Weiter geht es zu der Lotfullah Moschee, gebaut 1602-1619, die Privatmoschee der safawidischen Königsfamilien war.
Dort waren Frauen zugelassen und sie wurde daher auch Frauenmoschee genannt.
Nicht versäumen dürfen wir den Ali Qapu Palast, erbaut 1597 von Shah Abbas I. Die Aussicht oben auf dem Turm über die orientalische Stadt begeistert uns. Isfahan bietet viele grüne Plätze, obwohl es mitten in einem Wüstengebiet liegt.
Eine Fahrt zur Jame Moschee darf am nächsten Tag nicht fehlen. Sie ist die älteste Moschee im Iran. Bereits im 8. Jhdt. wurde eine einfache Pfeilerhallenmoschee erbaut.
Zum Abschluss des Tages besuchen wir den Bazar mit seinem fröhlichen Treiben.
Tipp: Besuch des traditionellen Teehauses Azedagan, ein Muss, wenn man in Isfahan ist.
Kashan – Teppicherzeugung und Rosenwasserproduktion:
Die Fahrt nach Kashan, das mitten in der Wüste liegt, dauert einen halben Tag. Das Thermometer zeigt 36 Grad und wir suchen
die schattigen Plätze im Fin Garden, ein beliebtes Ausflugsziel der Iraner. Das fließende Wasser in den künstlich angelegten Kanälen und die reich verzierten Brunnen geben Zeugnis davon, wie kostbar Wasser in diesen heißen Gebieten ist.
Bereits im 6. Jhdt. soll hier eine Gartenanlage gewesen sein. Damit ist sie die Älteste im Iran.
In Kashan wurden über viele Jahre Teppiche erzeugt. Auch heute noch werden sämtliche, industriell hergestellten
Teppiche für den Iran in den 200 Fabriken produziert.
Tipp: Orientalische Unterkunft im Manouchehri Tradiontionell House.
Masouleh – idyllisches Bergdorf:
Die Fahrt nach Masouleh ist 615 km lang, und wir sitzen den ganzen Tag im gut gekühlten Auto. Die Landschaften wechseln mehrmals, dadurch ist die Fahrt kurzweilig. Das Dorf mit seinen ockerfarbenen Lehmziegelhäusern liegt angeschmiegt an einem Berghang. Die Häuser sind terrassenförmig angelegt; die Flachdächer dienen oft als Gehweg für die darüber liegenden Gebäude.
Die Luft ist kühler und viele Iraner fahren gerne hierher. Das erfahren wir am eigenen Leib. Hunderte von Menschen versuchen über die schmale Bergstraße ins Dorf zu gelangen. Bald stehen die Autos und eine Zeitlang geht gar nichts mehr.
Wir sind die einzigen ausländischen Touristen, werden von jungen Menschen freundlich angesprochen.
Ein gemeinsames Foto darf dabei nicht fehlen.
Tipp: Masouleh während der Woche besuchen.
Tabriz – moderne 1,6 Mio. Stadt in Ost-Azerbaijan:
Ein neuer Reisetag steht bevor. Die 480 km lange Fahrt nach Tabriz unterbrechen wir mit einem kurzen Besuch am Kaspischen Meer.
Weiter geht die Fahrt vorbei an Reisfeldern, dschungelartigen Wäldern, entlang der Grenze zu Aserbaidschan, die durch hohe Stacheldrahtzäune und viele Grenzposten, gut gesichert ist.
Die Landschaft wird gebirgig, ehe sie nach vielen Kilometern wieder in Wüstengebiet übergeht.
Wir sind nun im Grenzgebiet der 3 Länder Türkei, Aserbaidschan und Armenien.
Tabriz ist eine wichtige, wirtschaftliche Handelsstadt. Viele Iraner sprechen hier die türkische Sprache.
1,5 Milllionen Rial kostet unser Abendessen; das sind umgerechnet € 35,–. Wir fühlen uns wie Millionäre.
Tipp: Übernachtung im neu erbauten *****Hotel – Kaya Laleh-Park.
Thaddäus und Stephanos Kloster – die ältesten armenischen Klöster im Grenzgebiet des Iran:
Der Weg zum Thaddäus Kloster führt auf schmalen Straßen entlang, und obwohl wir eine gute Straßenkarte haben, brauchen wir noch die Hilfe eines Schafhirten, bis wir den Platz gefunden haben. Wir wandeln auf sehr alten, geschichtlichen Spuren.
Die Kirche vom Thaddäus Kloster, das schon lange unbewohnt ist, wird auch Schwarze Kirche genannt. Sie ist nach Angaben der Armenier die älteste Kirche der Welt. 65 n. Chr. ist sie von dem Apostel Judas Thaddäus errichtet worden.
Im 13. Jhdt. wurde sie nach einem Erdbeben wieder aufgebaut.
Auf der Weiterfahrt sehen wir immer wieder am Straßenrand Bauern die ihre Melonen verkaufen, und wir bekommen Gusto auf das erfrischende Obst. Im Nu organisiert Amir in einem kleinen Straßenladen Melone, frisches Fladenbrot und Schafskäse.
Es schmeckt köstlich.
Das Stephanoskloster erreichen wir, dank guter Straßenkarte und Navigation von Heimo in der brütenden Nachmittagshitze
bei 38 Grad. Das Kloster, welches direkt an der Grenze zu Aserbaidschan erbaut wurde, erstreckt sich über mehrere Gebäude.
Beide Klöster werden von der iranischen Regierung in Etappen restauriert und sind UNESCO Weltkulturerbe.
Jolfa und der Norduz Pass – Grenzübergang am Landweg nach Armenien:
Unser heutiges Etappenziel ist die Grenzstadt Jolfa.
Nach einer Übernachtung bringt uns Amir zum Norduz Pass an die armenische Grenze.
Wir verabschieden uns von unserem Reiseleiter, der dafür gesorgt hat, dass wir sein Land, den Iran,
mit vielen schönen Erlebnissen und Lust auf weitere Reisen in Erinnerung behalten werden.
Brigitte Wallner
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