Ein Ausflug in Zypern
und warum ein Zyprer EU-Hilfe für Deutschland und Österreich geleistet hat
von 06.05.2013 bis 13.05.2013
Welcome in Cyprus sprach freundlich der Polizist zu uns. Wir stehen mit unserem Mietwagen seit einer Stunde am Straßenrand, bei kühlem Nieselregen. Das Auto hat Angelika und mich nach kurvenreicher Straße mit Steinschlag und vielen Steinen auf der Fahrbahn durch einen Reifenplatzer im Troodos-Gebirge zu einem unfreiwilligen Stopp gezwungen.
Sybille aus Hamburg und Elke aus Frankfurt, die unser Quartett vervollständigt haben, schütteln ebenfalls mit den Köpfen. Reifenwechseln konnte keine von uns Vieren.
Es war bereits 14 Uhr und wir hatten noch 10 km Fahrstrecke bis zu unserem Ziel, dem Kykko-Kloster.
Das Kloster wurde im 10.-12. Jahrhundert unter byzantinischen Kaisern gegründet, und ist das mächtigste und reichste von Zypern. Es liegt inmitten von einem dichten Kiefer- und Eichenwald, und zieht Scharen von Pilgern an. Berühmtheit erlangte es durch die Marienikone, die der Evangelist Lukas gemalt haben soll.
Mit Marmor ausgestattete Arkadengänge, aufwendige Fresken und Mosaike, sowie einer Kirche, in welcher alles aus Gold ist, zählt es zu den kostbarsten ihrer Art in der gesamten griechisch-orthodoxen Welt.
Nach 1,5 h bremste ein Pannendienst hinter unserem Wagen und ein junger Mann wechselte uns den kaputten Reifen. Der Polizist unterstützte ihn mit vielen Worten, sagte mir, dass ich vorsichtig fahren soll, und verabschiedete sich freundlich.
Erfreut setzten wir unsere Fahrt fort und konnten Kykkos gegen 16 Uhr erreichen, waren beeindruckt von der goldenen Pracht, den wunderschön gemalten Ikonen und den Gebäuden.
Begonnen hatte unsere Tour um 9.00 Uhr ab dem Club Aldiana, der ca. 20 km südlich von Larnaca an einer lieblichen Bucht erbaut wurde. Die Hotelanlage umzäunt ein ruhiges Areal, hat einen Sandstrand mit leichter Meeresbrise. 21 Grad klares Salzwasser laden ein zum Schwimmen.
Die Bucht ist nur von Aldiana besetzt worden, strahlt Ruhe aus, ideal zum Erholen, aber auch Einladung für viele Aktivitäten, wie Radfahren, Biken, Tennis, Segeln, Surfen und Tauchen.
Nach den ersten Kilometern haben wir uns an den Linksverkehr gewöhnt, fahren gemächlich an der Küstenstraße entlang Richtung Süden nach Limassol und weiter nach Kourion. Diese große Ausgrabungsstätte zeigt Überreste aus der griechischen und römischen Kultur; beeindruckend das Amphitheater, das sehr gut erhalten ist. Das Theater konnte ursprünglich bis zu 3000 Besuchern Platz bieten. Wir schließen die Augen und stellen uns vor, wie vor vielen Jahrhunderten kultische Tänze und Gesänge aufgeführt wurden. Der Blick auf das Meer ist überwältigend.
Auf der Weiterfahrt an der Küste entlang, sind wir auf der Suche nach den Spuren von Aphrodite. Das Aphrodite-H eiligtum, das ehemals größte Heiligtum Zyperns, das Scharen von Pilgern angelockt hat, ist unter anderem von Homer beschrieben worden, und zeigt nur spärliche Überreste. Der Aphrodite-Felsen weiter südlich an der Küste, wo nach der Legende Aphrodite aus dem Meer entstieg, ist heute ein beliebter Badeplatz.
Wir verlassen den Süden, unser Kleinwagen tuckert auf kurvenreicher Strecke immer höher in das Troodosgebirge. Der Gebirgszug erstreckt sich zwischen Nicosia und Paphos, ist Wasserspender für die Insel, und bereitet den Bewohnern von Zypern kühle Temperaturen in den heißen Sommermonaten. Weinberge, zahlreiche Klöster und Kirchen, sowie die Gastfreundschaft der Menschen lohnen sich, die Gegend zu erkunden.
Um 19.30 Uhr gelangen wir müde, hungrig und wohlbehalten mit unserem Ersatzreifen im Club Aldiana ein. Glücklich, einen kleinen Teil dieser bezaubernden Insel , der drittgrößten im Mittelmeer, gesehen zu haben, ahnen wir, wie viel Sehenswertes noch auf uns wartet.
Übrigens: Kennt ihr die höchste Erhebung Zyperns?
Es gibt nur eine Stelle, von der aus die ganze Insel überblickt werden kann; das ist der Gipfel des Olympus. Er ist mit 1951 m der höchste Berg. Man kann ihn erwandern, oder mit dem Auto ganz nach oben fahren. Der Ausblick ist grandios!
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