Ecuadors Vulkane
Südamerika - Ecuador - Hochland der Anden - Quito
von 28.12.2013 bis 15.01.2014
Autor: Heimo Wallner28.12.2013
Anreise nach Quito
Nach einer angenehmen Nacht im Ibis Hotel Amsterdam Airport sind wir mit dem Hotelshuttle zum Flughafen gefahren. Das Frühstück wurde in der Flughafenlounge eingenommen. Pünktlich um 09:45 Uhr stiegen wir an Board einer Boing 777-200. Abflugzeit sollte um 10:15 Uhr sein. Leider war der Abflug durch einen Defekt im Entertainment System des Flugzeugs um 1:15 Stunden verspätet. Der Defekt konnte nicht behoben werden, also wurde ohne Unterhaltungsprogramm gestartet.
Endlich mal kein Fernsehen und keine Musik während der gesamten Flugstrecke. Die Flugzeit war 11 Stunden und 36 min. Ankunft in Quito war um 17:10 Ortszeit. Nach einer kurzen Besprechung mit dem Bergführer und einem kleinen Abendessen konnte die wohlverdiente Nachtruhe angetreten werden.
Fazit: Ohne Beschallung ist Fliegen Luxus.
29.12.2013
Akklimatisation in Quito
Wir wohnen im Hotel Fuente de Piedra II
Der heutige Tag ist ganz der Gewöhnung gewidmet. Nach dem Frühstück gehen wir Richtung Süden durch die Stadt Quito. Es ist noch sehr ruhig an diesem Sonntagmorgen.
Die Stadt liegt auf ca. 2.800 m und zieht sich von Nord nach Süd über ca. 50 km. Sie liegt eingebettet in einem Talkessel umrahmt von sanften grünen Bergen. Wir halten uns ostwärts und steigen hinauf zum Itchimbia einem schönen Pavillon in ca. 2.900 m Höhe.
Hier nehmen wir unser Mittagessen ein und genießen den herrlichen Ausblick auf die Stadt und dem Hausberg Pichincha. Nach dem Mittagessen wandern wir wieder gemächlich durch die Stadt in Richtung Unterkunft.
Heute reicht uns das fürs Erste, wir gewöhnen uns an die LANGSAMKEIT.
30.12.2013
Stadtbesichtigung von Quito und Tour zum Äquator.
Nach dem Frühstück begann die Tour durch die Stadt Quito.
Erste Station war die Marienstatue mit Flügeln am Panecilla. Diese Sehenswürdigkeit befindet sich im Süden der Stadt auf einer Anhöhe. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt und die umliegenden Berge. Um noch die Wachablösung in der Altstadt zu erleben fuhren wir in Richtung Zentrum. Nach einem kurzen Stadtspaziergang und dem Be- such der Franziskaner Kirche begann am Platz vor dem Regierungs- gebäude die Wachablösung.
Dieses Spektakel mit Musikbegleitung dauerte ca. 20 min. Danach ging die Fahrt nach Norden zum Äquator. Eine kleine Führung und einige astronomische Details waren die Höhepunkte am Äquator.
Am Abend ließen wir uns bei Wein und Tapas nieder.
Fazit: Mit Kultur und Ausflügen lässt es sich leichter akklimatisieren.
31.12.2013
Besteigung des Pasochoa 4.200m
Früh am Morgen um 06:00 Uhr gibt es Frühstück im Hotel.
Abfahrt in Richtung Süden mit dem Bus um 07:00 Uhr. Nach einer ca. eineinhalbstündigen Fahrt erreichen wir den Eingang zum Nationalpark Pasochoa. Nach Erledigung der Formalitäten können wir mit dem Aufstieg beginnen. Der Eingang des Parks befindet sich auf etwa 2.800m. Der erste Teil des Anstiegs führt durch dichte Bambuswälder bis auf eine Höhe von ca. 3.300 m. Danach geht es steil bergan durch dichte hohe und steile Grashänge bis ca. 3.500m. Hier befindet sich der Kraterrand dieses riesigen Vulkans. Die höchste Erhebung dieses Kraters ist unser Ziel. Bis zu diesem Ziel müssen noch ca. 700 Höhenmeter überwunden werden. Mit teilweiser Kletterei und der Durchquerung mystischer Wälder erreichen wir den Vorgipfel auf ca. 4.000m. Nun brauchen wir nur noch den Abstieg zur Scharte und danach den Finalaufstieg zum Gipfel meistern. Nach insgesamt 6 Stunden erreichen wir den Gipfel in 4.200 m Höhe. Nach kurzer Rast nehmen wir den Abstieg Richtung Südosten und erreichen nach ca. 2 Stunden den Bus, der uns wieder zum Hotel bringt.
01.01.2014
Höhenanpassung mit Besteigung des Ruco Pichincha
Es ist von großer Bedeutung, sollte man in Quito wohnen, das man den Hausberg besichtigt. Mit der einzigen Seilbahn von Quito kann das relativ bequem gemacht werden. Wir nützten diese Chance und fuhren zur Bergstation am Fuße des Pichincha ( 3.900 m).
Ab hier führt ein langer und flacher Anstieg zum Gipfelkegel. Am Fuße dieses Kegels in 4.500 m machten wir eine kleine Pause und bestiegen anschließend den Gipfel des Ruco Pichincha ( 4.700 m).
Der gesamte Anstieg ab der Bergstation dauerte ca. 3,5 Stunden. Das Wetter war stark bewölkt, wir konnten jedoch auf Quito sehen. Nur die umliegenden Berge waren durch Wolken verdeckt.
Am Gipfel war es windstill und die Temperatur betrug ca. 12 Grad. Nach einer halbstündigen Gipfelrast machten wir uns wieder bereit für den Abstieg. Die Seilbahnstation erreichten wir nach ca. 1,5 Stunden.
Wir stiegen in die Gondel und fuhren talwärts, wo uns bereits der Bus erwartete. Jetzt verlassen wir Quito und fahren südwärts in den Ort Machachi, da uns dort die nächsten Berge erwarten.
02.01.2014
Machachi Ausgangspunkt zur Besteigung des Cime El Corazon (4.800m).
Nach einer sehr angenehmen Nacht in der Hazienda werden wir um 07:00 Uhr mit einem kräftigen Frühstück verwöhnt.
Um die heutige Tour zu beginnen brauchen wir ein Fahrzeug um auf den Startpunkt in ca. 3.900 m zu gelangen. Diese Auffahrt bewältigen wir mit einem Allradfahrzeug. Das Wetter ist strahlend schön und wir starten unseren Aufstieg um 08:45 Uhr. Zuerst geht es ca. 400 Hm durch Pampasgras und einem verwaschenen Trampelpfad. Am ersten Plateau angekommen bietet uns einen atemberaubender Blick die Ansicht der beiden Vulkane Cotopaxi und Chimborasso.
Diese Berge in der Ferne sind heute nicht unser Ziel sondern der herzförmige Kegel des vor uns liegenden Corazon. Der Anstieg wird nun steiler und wir steigen nordseitig über den Grad in Richtung Berggipfel.
Oben angekommen werden wir von Nebel eingehüllt. Dafür bekommen wir eine Überraschung geboten. Wir sind nicht alleine hier oben, sondern bekommen Besuch von einem sehr zutraulichen Bergbewohner. Der Hunger läßt dem Vogel seine natürliche Scheu verlieren und uns bietet das die Gelegenheit einige Fotoaufnahmen zu machen.
Bei diesem Vogel handelt es sich um einen Raubvogel der Gattung Karakara. Nach einer Pause von ca. 1,5 Stunden verlassen wir den Gipfel über den Südgrat und steigen gemütlich nach El Chaupi dem Ort unserer heutigen Übernachtung. Aufstiegszeit zum Gipfel waren ca. 3:00 Stunden.
Abstiegszeit ca. 1,5 Stunden.
03.01.2014
Besteigung des Iliniza Norte (5.125m)
Schon am frühen Morgen um 04:00 Uhr werden wir geweckt und nehmen ein schnelles Frühstück.
Die Abfahrt zum Ausgangspunkt der Gipfelbesteigung startet um 05:00 Uhr. Wir packen unser Lunchpaket und steigen in den Geländewagen, der uns auf eine Höhe von 3.900 m bringt.
Um 06:45 starten wir in Richtung Refugio Buena Horizonte. Der Aufstieg beginnt sanft ansteigend bis zu einer Moräne in 4.400 m. Über die Moräne zur Hütte müssen noch steile 300 Höhenmeter überwunden werden. Die Hütte erreichen wir um ca. 09:45 Uhr. Nach einer kurzen Rast und einer Tasse Coca-Tee beginnen wir mit dem Anstieg zum Gipfel.
Die Wetterverhältnisse waren sehr windig und nebelig. Wir hatten einen steilen und teilweise ausgesetzten Grad zu bewältigen und entschieden uns für eine Seilsicherung. Nun konnten wir sicher und mit teilweiser Anstrengung den Gipfel auf 5.125 m in 2 Stunden erreichen. Dieser Gipfel hatte sogar ein Gipfelkreuz, das wir bei allen bisher bestiegenen Bergen vermissten.
Der Abstieg war ungleich leichter, da wir über eine Geröllhalde 500 m abrutschen konnten. Nach 1,5 Stunden waren wir wieder am Parkplatz des Ausgangspunkts. Nach kurzer Mittagsrast fuhren wir mit unserem Bus in Richtung Norden nach Cayambe. Hier werden wir uns einen Tag Pause gönnen.
04.01.2014
Ruhetag und Ausflug zum Indiomarkt nach Otavalo
Nach Ankunft in der Hazienda in Cayambe haben wir uns einen Tag Ruhe gegönnt. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Otavalo zum schon sehr bekannten Indiomarkt. Heute Samstag ist noch zusätzlich ein Viehmarkt, den wir uns nicht entgehen lassen möchten. Das muntere Treiben auf diesen Märkten ist immer wieder ein außergewöhnliches Erlebnis. Es gibt nichts entspannteres als durch diesen Markt zu schlendern. Nach einer kurzen Mittagsrast begeben wir uns wieder in die Hazienda zum Relaxen. Der Innenhof dieses Gutes ist überdacht und mit einem Palmengarten und Swimmingpool ausgestattet. Beste Voraussetzungen um uns auf die morgige Gipfelbesteigung vorzubereiten.
05.01.2014
Auffahrt zur Cayambe Hütte (4.650m)
Die Wetterverhältnisse haben sich leider ein wenig verschlechtert. Dennoch wollen wir die Auffahrt zur Cayambehütte unternehmen. Die Fahrt führt vom Ort Cayambe hinauf vorbei an einzelnen Bergbauernhöfen und durch Eukalyptuswälder. Der Vulkan Cayambe ist von einem Park umgeben der den Namen Pie Monte trägt. Am Eingang dieses Parks mussten wir uns registrieren lassen und konnten danach die Fahrt zur Hütte fortsetzen. Ab jetzt war die Fahrt recht abenteuerlich und führte quer durch Täler und Schluchten. Die Sicht war durch Nebel eingetrübt und es begann leicht zu nieseln.
Auf der Hütte angekommen, stellten wir fest, das wir hier keine Bergtour bei diesen Verhältnissen wagen können. Also machten wir es uns in der Selbstversorgerhütte bequem und nahmen das Mittagessen ein. Vor der Hütte begann es nun stärker zu regnen, deshalb beschlossen wir eine Siesta zu halten. Ab 16:30 Uhr ließ der Regen etwas nach und wir stiegen auf ca. 4.770 m auf.
Der Wind und das Nieseln waren aber so extrem, das unsere Jacken sehr schnell nass wurden und wir wieder zur Hütte zurück- kehrten. Jetzt hieß es abwarten, was das Wetter bis zum Abmarsch um 01:00 Uhr morgens machen würde.
06.01.2014
Abbruch der Besteigung des Cayambe (Schlechtwetter)
Um 01:00 Uhr morgens stiegen wir aus dem Bett und checkten die Lage. Leider hatte der Regen nicht aufgehört und die Null Grad Grenze war bei 5.200 m was bedeutete, das wir die ersten 3 Stunden im Regen gehen müssten bei null Sicht. Wir entschlossen deshalb abzuwarten.
Leider ließ der Regen nicht nach und der Aufstieg auf den Cayambe war dadurch nicht möglich. Nach dem Frühstück in der Hütte, machten wir uns wieder auf in Richtung Tal. Das Wetter war noch immer sehr regnerisch. Wir holten unser restliches Reisegepäck und fuhren in Richtung Thermalbad Papalacta.
Hier konzentrieren wir uns auf das nächste Bergabenteuer den Cotopaxi bei hoffentlich besserem Wetter.
07.01.2014
Thermentag in Papallacta (3.320 m)
Heute ist ein gemütlicher Tag. Eine kleine Wanderung nach dem Frühstück durch das Hochtal ist die einzige Bewegungstherapie, die wir heute unternehmen. Sonst ist nur Thermen und Erholen angesagt. Ab morgen beginnt das Abenteuer Cotopaxi.
Das heilbringende Thermalwasser schießt mit eigener Kraft und mit mehr als 40 Grad Celsius aus den Felsspalten in die Becken. Es tut uns sehr gut und wir genießen diese erholsamen Stunden. Eine üppige Natur umgibt diese schöne Anlage mit Trompetenbäumen und Amaryllispflanzen. Nach diesem Ruhetag freuen wir uns auf ein gutes Abendessen im schönen Hotelrestaurant.
08.01.2014
Cotopaxi Nationalpark und Aufstieg auf die Jose Riva Hütte (4.865 m)
Nach dem Frühstück in Papallacta fuhren wir zum Eingang des Cotopaxi Nationalparks.
Das Wetter war leider stark bewölkt und es gab einige Regenschauer. Die Berge waren alle in Wolken. Am Eingang zum Nationalpark ist eine Besucherregistrierung erforderlich. Nach diesem kurzen Stop brachte uns das Auto auf den höchstgelegenen Parkplatz auf 4.600 m Seehöhe. Wir hatten Glück, und konnten trockenen. Fußes zur Hütte aufsteigen.
Der Weg zur Hütte war leicht zu bewältigen und bestand durchwegs aus feinem Vulkansand und porösem Gestein. Auf der Hütte angekommen, stellten wir fest, das ca. 60 Personen die selbe Herausforderung suchten und ebenso den Cotopaxi besteigen wollten. Die Hütte war somit ausgebucht, jedoch gab es keine Toiletten. Da es sich um eine Selbstversorgerhütte handelte war es verwunderlich wie gut die Versorgung der Bergsteiger mit Essen funktionierte.
Alle Guides hatten Lebensmittel für ihre Gruppen mitgebracht, die eine fix vorhandene Köchin köstlich für die Gäste zubereitete. Der anschließende Toilettenbesuch musste in der Natur abgehalten werden. Nach dem Essen war sofortige Nachtruhe angesagt, weil der Aufbruch für alle Gipfelstürmer um 0:30 geplant war.
09.01.2014
Aufstieg auf den Cotopaxi (5.895 m)
Nach einer kurzen nicht ergiebigen Nachtruhe war um Mitternacht ein geschäftiges Treiben in der Hütte bemerkbar. Alle Bergsteiger wollten die Zeit nützen und rechtzeitig um 01:00 Uhr zum Gipfel aufbrechen.
Das Wetter war neblig mit einigen Graupelschauern und nicht sehr einladend zum Starten. Wir begannen unseren Aufstieg um 01:19 Uhr. Ausgerüstet mit Stirnlampe und genügend Getränken ging es die ersten hundert Höhenmeter hinauf über Vulkansand zum Gletscherrand. Hier war der Punkt um die Steigeisen anzuziehen und sich anzuseilen. Eine lange Lichterkette von mehreren Stirnlampen zeigte uns den Weg nach oben.
Nach ca. 2 Stunden kamen uns bereits die ersten Bergsteiger entgegen, die den Aufstieg abbrechen mussten auf Grund der Höhe und mangelnder Kondition. Es sollten an diesem Tag nur ca. 30 Bergsteiger den Gipfel erreichen. Wir gingen ganz langsam Schritt für Schritt den steilen Anstieg über den Gletscher nach oben. Das Wetter zeigte sich nebelig trüb mit Graupel und Schneeschauern sowie leichtem Wind. Nach 4 Stunden und 20 Minuten erreichten wir eine Höhe von 4.600 m. Es dämmerte bereits und wir sahen den markanten Felsvorsprung des Cotopaxi und mächtige Gletscherspalten. Nun begann der schwierige Anstieg zum Gipfel. Der Nebel hatte sich verzogen und die Sonne kam zum Vorschein.
Die nächsten 3 Stunden ging es vielfach über Hänge mit 40 Grad Steigung die durch brüchigen Schnee anstrengend zu bewältigen waren. Auf Grund dieser Schwierigkeiten erreichten wir den Gipfel um ca. 09:15 Uhr bei strahlendem Sonnenschein.
Nach einer ausgiebigen Rast am Gipfel traten wir den Abstieg um ca. 10:15 Uhr an und erreichten die Hütte um ca. 12:30 Uhr. Die Tour endete mit einem Mittagessen auf der Hütte und anschließendem Abstieg zum Parkplatz. Von hier aus fuhren wir zur Erholung nach Banos.
10.01.2014
Kleines Ausflugsprogramm in Banos
Banos liegt auf ca. 1.900 m Seehöhe und wird überragt vom noch immer aktiven Vulkan Tungurahua. Wir interessieren uns heute was das Tal weiter östlich zu bieten hat. Hier geht es hinunter in Richtung Regenwald. Die Täler sind hier sehr tief und nur auf einer Seite befahrbar. Die Verbindung zur anderen Talseite erfolgt durch kleine Seilbahnen die von privaten Einheimischen bedient werden. So eine Seilbahnfahrt über das Tal mit Blick auf zwei schöne Wasserfälle hat schon etwas abenteuerliches. Drüben angekommen hatten wir die Gelegenheit eine kleine Wanderung durch den Dschungel zu unternehmen. Das Mittag- essen durften wir uns bei einem kleinen Restaurant selbst angeln. Die gefangenen Forellen wurden für uns auf das Feinste zubereitet. Danach ging es wieder mit der Seilbahn zurück zum Bus. Ein berühmter Wasserfall mit schönen Aussichtsplattformen rundete diesen schönen Tag besonders ab. Abends fuhren wir in Richtung Riobamba um uns auf die nächsten Bergtage vorzubereiten.
11.01.2014
Ausflug nach Alausi zur Teufelsnase.
Wenn man einmal in Ecuador ist so soll man unbedingt die berühmte Bahnstrecke an der Teufelsnase besuchen. Diese einmalige Bahnstreckenführung ist für sich ein kleines Abenteuer. Ausgangspunkt ist der kleine Ort Alausi, der ca. 80 km südlich von Riobamba liegt. Ein beschaulicher Gebirgs- ort am oberen Ende eines mächtigen Tales. Hier besteigen wir den Zug und fahren eine atemberaubende Strecke hinunter nach Sibambe.
Diese Fahrt wird nur mehr touristisch genutzt, hat aber an ihrem Reiz nichts eingebüßt. Der Zug schlängelt sich in zwei langen Kurven die Schlucht hinunter, bevor er mit zwei Zicke-Zack Wendemanöver die Teufelsnase überwindet und sicher in Sibambe ankommt.
Hier wird man von traditionellen Einheimischen empfangen, die einem ein wenig touristisch in die Indiokultur eintauchen lassen. Nach einer Stunde Aufenthalt bringt uns die Bahn wieder zurück zum Einsteigepunkt. Die Fahrt mit dem Bus zurück nach Riobamba führt durch landwirtschaftlich reizvolle Äcker und Anbauflächen. Hier können wir noch sehen wie traditionelle Landwirtschaft betrieben wird. Indios in ihrer typischen Kleidung bestellen die Felder wie vor 100 Jahren händisch ohne mechanische Hilfsmittel. Nach 90 Minuten Rückfahrt treffen wir wieder in Riobamba ein und freuen uns auf das Abendessen. Die Wetterverhältnisse zur Besteigung des Chimborazo sehen nicht sehr einladend aus. Wir werden morgen entscheiden welche Möglichkeiten sich öffnen.
12.01.2014
Besuch des Chimborazo Nationalparks und Besteigung des Pico Whymper.
Nachdem die Wetterprognosen nicht optimal waren, wir aber trotzdem die Chance nützen wollten, den Chimborazo zu sehen entschieden wir uns in den Nationalpark zu fahren. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Eingang des Nationalparks und weiter zur Carel Hütte. Das Wetter war nebelig trüb und wir entschieden uns für die Besteigung des Pico Whymper. Diese Felsspitze liegt am Zugang zum Chimborazo, der früher benutzt wurde. Der Aufstieg führt an der Whymperhütte vorbei, die gerade renoviert wird. Die Route folgt nicht dem üblichen Aufstieg, sondern führt rechts leicht ostwärts über mäßig steiles Gelände. Nach ca. 300 Höhenmeter erreichten wir die steilen Spitzen des Pico Whymper.
Wir hatten Glück und ein Sonnenfenster gab uns den Blick auf den Vorgipfel des Chimborazo frei. Den Gipfel zu besteigen war nun nicht mehr unser vorrangiges Ziel. Wir standen jetzt auf ca. 5.300 m und waren vom Gipfel 1000 Höhenmeter entfernt.
Der Himmel wurde von einer dichten Wolkenschicht verdeckt und wir machten uns wieder auf den Rückweg zum Parkplatz. Von hier aus fuhren wir gegen Westen und umrundeten den Chimborazo um ihn von Norden noch einmal anzuschauen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit lösten sich die Wolken alle auf und gaben den Blick auf den Gipfel frei.
Sichtlich zufrieden machten wir uns weiter in Richtung Lasso und kehrten bei einer gepflegten Hazienda ein, in der bereits der berühmte Alexander von Humboldt abgestiegen war.
13.01.2014
Umrundung des Kratersees vom Vulkan Quilotoa 3.914 m
Eine ganz besondere Attraktion ist die Umrundung des Kratersees von Quilotoa. Dieser gleichnamige Ort liegt nördlich des Chimborazo auf ca. 3.900 m. Wir fuhren von Latacunga in Richtung Westen in die Kordillieren, vorbei an urtümlichen Landwirtschaften mit Lehmhütten und jeder Menge von Kartoffeläckern. Am gleichnamigen Ort machten wir halt und bestaunten den Kratersee. Gegen den Uhrzeigersinn begannen wir mit der Umrundung. Immer in einer Höhe von ca. 250 m über dem See wanderten wir am Kraterrand. Nach ca. 12 km leichtem Anstieg und gleichzeitigem Abstieg war das Ziel der Umrundung erreicht. Es ist ein einmaliges Erlebnis einen Vulkan auf diese Weise zu erkunden. Wir sahen während dieser Wanderung eine Vielzahl von Pflanzen, Tieren und eine gut gepflegte landwirtschaftlich genutzte Umgebung. Nach 4,5 Stunden Gehzeit erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt. An diesem Tag war unsere Bergaktivität in Ecuador zu Ende gegangen und wir verabschiedeten den einheimischen Bergführer. Auf der Fahrt zurück nach Quito ließen wir unsere Erlebnisse noch einmal Revue passieren. Ein erfolgreiches Bergerlebnis ist ohne nennenswerte Komplikationen glücklich zu Ende gegangen.
14.01.2014
Impressionen von Ecuador
Ecuador ist uns als ein sehr vielfältiges Land präsentiert worden. In erster Linie stehen hier die einmaligen Hochlandschaften zwischen den beiden Kordillieren und im Gegensatz dazu die Hauptstadt Quito. Diese Stadt scheint unaufhaltsam zu wachsen und ihre Ausdehnung umfasst bereit mehr als 50 km von Süd nach Nord.
Entfliehen kann man dieser Stadt nur durch das wirklich landesweit best ausgebaute Straßensystem. Bis hinauf zu den entlegensten Bergbauerndörfer führt eine moderne Straße. Auch das Kommunikationsnetz ist bestens ausgebaut. In den Bergregionen leben die Menschen aber noch recht einfach in Lehmhütten oder neueren Ziegelhäusern. Man hat den Eindruck, das hier eine enorme Entwicklung stattfindet, die noch ohne Kontrolle zu sein scheint. Der Bergtourismus steckt noch in den Kinderschuhen. Die Schutzhütten werden alle renoviert und die professionelle Bergführerschaft beginnt sich zu organisieren. Auf jedem Fall ist ein enormes Potenzial vorhanden, das wartet entdeckt zu werden. Die größte Herausforderung wird jedoch sein, den aufstrebenden Tourismus mit der Ökologie in nachhaltiger Weise zu verbinden.
Ob im Hochland, im östlichen Dschungel Tiefland oder an der Pazifikküste. Die ersten Schritte für eine gute Entwicklung sind bereits getan.
Hoffen wir, das es in diesem Sinne weitergeht.
15.01.2014
Abschied aus Ecuador Südamerika
Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Wir haben viel erlebt und ein fantastisches Land kennengelernt. Wir sind glücklich, das wir diese Reise gesund beenden können und bedanken uns bei unserem Bergführer Hubert für die hervorragende Organisation. Vielen Dank auch an meine Bergkameraden Albert und Bernd für die schönen Tage und Touren die ich mit ihnen unternehmen durfte. Auf Wiedersehen und ich freue mich wieder auf alle Daheimgebliebenen.
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